3. Tag des Internationalen Schüleraustausches 2018

Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Bus zum „Museum des Warschauer Aufstandes“ (auf polnisch „Museum Powstania Warszawskiego“), das über die militärischen Erhebung der Polnischen Heimatarmee (Armia Krajowa, kurz AK) gegen die deutschen Besatzungstruppen im besetzten Warschau ab 1. August 1944 informiert.
Dabei ging es wieder quer durch die schöne polnische Hauptstadt. Neben vielen großen Glaspalästen sahen wir auch alte Gebäude voller Geschichte. Hier trafen Vergangenheit und Gegenwart aufeinander.

Den Eingang zum Museum schmückten polnische Flaggen – das Gebäude schien, so hatte ich den Eindruck, den Fortschritt abzulehnen.

Von Adrian Grycuk – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 pl, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=58590755

Der große Eingang des Museums versprach viel.  Eine Präsentation vielleicht über Warschau und den Aufstand?
Wir betraten das Gebäude – schummriges Licht, ein Boden aus Pflastersteinen, das Heulen eines Bombenabwurfs, der Knall der Explosion, Häuserwände mit Einschusslöchern übersät, der Hall deutscher Befehle und das Unheil verheißende Geräusch marschierenden Soldaten empfing uns… willkommen im Warschau von vor fast 75 Jahren!

Herrn  Bogdan, ein Augenzeuge des Warschauer Aufstandes, hieß uns ganz herzlich willkommen. Er erzählte uns seine Geschichte und die seines Volkes. Herrn  Bogdan ist 1932 in Warschau geboren worden und hatte die deutsche Besatzung und den Aufstand als 12jähriges Kind erlebt.  Als er immer mehr auf Einzelheiten einging, bemerkten wir wie manchmal seine Hand zitterte. Er schien so viele Dinge miterlebt zu haben und die ihn sehr stark prägten, wie z.B. die Kämpfe zwischen den deutschen Besatzern gegen die polnischen Freiheitskämpfer, denen auch sein Vater angehörte. Sein Vater fiel in diesen Kämpfen, er selbst kam als Kind ins Konzentrationslager von Auschwitz …

 

 

Dieser Mann, der mir anfangs so lebenslustig erschien, war durch den Krieg gezeichnet. Die Ereignisse jener Zeit schienen sich in seinen Erinnerungen eingebrannt zu haben.

Ich war tief bewegt und fühlte mich eingeschüchtert durch diese detaillierten Schilderungen…

 

Am Nachmittag verarbeiteten wir in den Workshops das im Museum Gehörte und Gesehene. Wir entwarfen zum Thema „Warschauer Aufstand“ für das Museum Arbeitsmaterialien für Schüler.  

Siyar