4. Tag des Internationalen Schüleraustausches – 2018

Nach einem umfangreichen Frühstück ging es wieder mit dem Bus zu unserem heutigen ersten Ziel, dem „Warsaw Rising Museum“, zu deutsch „Museum des Warschauer Aufstandes“. 

In den dreißiger Jahren war Warschau eine Art Hauptstadt des Judentums. Mehr als 350.000 Menschen jüdischen Glaubens lebten in der polnischen Metropole. Damit war – zum Zeitpunkt des deutschen Einmarsches in Polen im Jahr 1939 – fast jeder dritte Bürger der Stadt ein Jude. Im November 1940 bauten die Nazis eine 18 Kilometer lange und drei Meter hohe Mauer um mehrere Stadtteile, in denen hauptsächlich Juden lebten. Diejenigen Bürger jüdischen Glaubens, die außerhalb des Ghettos lebten, wurden in das Ghetto zwangsumgesiedelt. Die Lebensumstände waren hier katastrophal … Ab Juli 1942 begannen die Nazis mit der Deportation der Ghetto-Bewohner. Die meisten kamen in das Vernichtungslager Treblinka. Täglich wurden Menschen aus dem Ghetto auf „Transport“ geschickt. Als im Frühling 1943 nur noch etwa 50 000 von anfangs ca. 500 000 Menschen im Ghetto lebten und die Nazis beschlossen, das Lager aufzulösen, begann der verzweifelte Kampf der jüdischen Bewohner … Unter anderem gruben sie ein Tunnelsystem, von dem sie aus die Deutschen angreifen oder vor ihnen entkommen konnten …   

Wir nutzten die Gelegenheit und erkundeten das Tunnelsystem, das die Polen in Warschau vor fast 75 Jahren genutzt haben, um nicht von den deutschen Besatzern entdeckt zu werden … 

  

 

 

Nach der Mittagspause war das Justizministerium unser zweites Ziel am heutigen Tag. Während eine Gruppe an der Führung teilnahm, genossen wir anderen einen entspannten Spaziergang durch den Park.

 

Die Führung durch das „Cells of Secret Service“, in dem in der Nachkriegszeit Gefangene der damaligen kommunistischen Regierung verhört und gefoltert wurden, war schon sehr beeindruckend und erinnerte uns an vergleichbare Schilderungen aus den 1950ger Jahren in der DDR-Geschichte. 

  Nach dem Abendessen arbeiteten wir in unserem Workshop weiter an den gestrigen Aufgaben.

Hannes