Internationaler Schüleraustausch in Belgien – Tag 4

Am Donnerstag ging es für uns nach dem Frühstück zunächst ins Hochmoor Hohes Venn. Es ist das älteste Naturschutzgebiet Belgiens und eine der urwüchsigsten Landschaften in der Eifel und in den Ardennen.

 

Bei der kurzen Wanderung wunderten wir uns über die natürliche Schönheit der malerischen Moorlandschaft und des Fichtenwaldes, der noch vor ca. 200 Jahren von den Preußen gepflanzt wurde, um den Boden hier trocken zu legen.

Nicht schlecht schauten wir alle, als wir in dieser abgelegenen Idylle weit weg von der deutschen Grenze einen Grenzstein entdeckten, der einst die Gebiete Preußen und Belgien markierte.

Danach fuhren wir nach Herbesthal und besichtigten dort den preußischen Grenzbahnhof, sowie das Denkmal, das an die jüdischen Kindertransporte bereits vor dem 2. Weltkrieg erinnert. 1938/39 nahm Belgien ca. 1000 jüdische Kinder aus Nazi-Deutschland auf, die auf dem Herbesthaler Bahnhof den Boden der Freiheit betraten.

Im Anschluss besuchten wir das US Memorial Henri Chapelle. Auf diesem 23 ha großen Friedhof ruhen ca. 8 000 gefallenen Amerikaner. Die meisten von ihnen verloren ihr Leben bei den Kämpfen in den Ardennen 1944/45. Dieser Friedhof wurde 1944 zunächst als Kriegsgräberstätte eingerichtet und schließlich 1960 als Gedenkstätte feierlich eingeweiht.
In kleinen Gruppen suchten wir nun nach den Grabstellen der in Wereth ermordeten GIs. Sie haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden.
Unser Team mit dem Historiker Herbert Ruhland

Unser nächstes Reiseziel war Kelmis. Hier besuchten wir die belgische Schule, das Cesar-Franck-Athenäum. Eine an unserem Projekt teilnehmende belgische Gruppe geht in diese Schule. Nach dem schmackhaften Mittagessen in der Schulcafeteria arbeiteten wir in gemischten deutsch-polnisch-belgischen Gruppen in einem Workshop zum Thema „Grenze“.


Nach intensiver Arbeit nutzten wir die wohlverdiente Pause zur Sightseeing-Tour. Die belgische Schülergruppe stellte uns ihre Stadt Kelmis vor. Anschließend trafen wir uns wieder in der Schule um die einzelnen Workshop-Ergebnisse zum Thema „Grenze“ zu präsentieren.

Bevor es am Nachmittag nach Worriken zurück ging, erhielten wir bereits unsere Aufgaben für den Freitag. Damit werden wir uns heute Abend beschäftigen. Aber mehr dazu im nächsten Bericht.

Euer Max