Eltern auf Probe – Projekt „Babybedenkzeit“ 2018

In diesem besonderen Projekt „Eltern auf Probe – Babybedenkzeit“ lernen Jugendliche, was es bedeutet, Eltern zu sein und Verantwortung für ein Baby zu übernehmen.
Natürlich haben wir uns dazu nicht kleine süße Babys aus der Kita geborgt; realisiert wurde dieses Konzept gemeinsam mit Frau Schröter von der Beratungsstelle „pro familia“ in Wolgast mit Hilfe von sogenannten Babysimulatoren , die schreien, gefüttert oder gewickelt werden wollen.

Jeder ahnt jetzt bereits im Vorfeld … das wird ein Lehrstück über Schlaflosigkeit, nervenaufreibende Verantwortung und große Gefühle …

Sieben Mädchen der 10. Klasse haben sich mit Einwilligung ihrer Eltern auf dieses Projekt eingelassen. Für 4 Tage und 3 Nächte wurden sie nun „Muttis auf Probe„!!

31. Januar –  Das Projekt beginnt…

Frau Schröter übergab im Beisein unserer Schulsozialarbeiterin, Frau Friedrich die Babysimulatoren an unsere sieben „Muttis auf Zeit“. Doch bevor man im realen Leben sein Baby in den Arm nehmen kann, steht jeder werdenden Mutter die Schwangerschaft bevor.

Wie fühlt man sich dann im 8. Monat?

Auch das konnten unsere 7 Jugendliche mit Hilfe von Simulationskissen ausprobieren.
Schnell wurde allen in diesem Zustand klar, dass selbst Schuhe an- und ausziehen zu einem kleinen Problem werden kann…


Mit der Übergabe der Simulationsbabys erteilte Frau Schröter auch eine Unterweisung in die Handhabung.
Jeder dieser Säuglingssimulatoren ist ca. 53 cm groß und wiegt ca. 3.500 g. Er simuliert realistisch den Tagesablauf echter Säuglinge. Das Baby muss gefüttert und gewickelt werden, aufstoßen, im Arm gewiegt und seine Kleidung muss situationsgemäß gewechselt werden. Beim Fläschchen füttern gibt es Schluckgeräusche von sich und gluckst zufrieden, wenn es gut versorgt wurde. Es reagiert mit Weinen oder Schreien auf falsche oder fehlende Versorgung, grobe Behandlung, falsche Lage und fehlende Kopfunterstützung. Wie im echten Leben…

   

Vor jeder „Handlung“ weist sich seine „Mutti auf Zeit“ mit einem Identifikationschip, der an einem unlösbaren Armband am Handgelenk getragen wird, im Computer des Simulationsbabys aus. Damit ist sichergestellt, dass sie sich immer persönlich um das Baby kümmert…

1. Februar

Am Donnerstag tauschten unsere 7 Schülerinnen zunächst ihre Erfahrungen der ersten sehr kurzen Nacht miteinander aus … Für die gesamte 10. Klasse gab es dann an diesem Vormittag eine Veranstaltung zum Thema „Auswirkungen von Alkohol und Drogen auf die vorgeburtliche Entwicklung“ .  Beim Vergleich eines gesunden mit einem drogengeschädigten Simulationsbaby waren die Schüler sehr beeindruckt über die Folgen des Missbrauchs.

In der Vergangenheit konnten sich die Teilnehmer dieses „Babybedenkzeit-Projekts“ beim Besuch des Kreiskrankenhauses über die Geburt informieren lassen und den Kreißsaal besichtigen.

Leider besteht nun diese Möglichkeit nicht mehr. Das finden wir sehr schade.

Stimmen unserer Teilnehmerinnen …

Jasmin:
„Ich fand das Projekt in der Nacht doch schon etwas anstrengend. Es hat mir gezeigt, dass ich damit noch etwas warten will und zunächst erst einmal keine Kinder haben möchte.“

Lucy:
„Das Projekt war eine gute Erfahrung für mich. Es gab eine gute Beratung, die man auch jederzeit anrufen konnte. Auch wenn es für mich etwas anstrengende Nächte waren, habe ich mich in „mein Baby“ verliebt. Ich kann das Projekt nur empfehlen.“

Jessica:
„Ich bin froh, an diesem Projekt teilgenommen zu haben. Die Nächte waren schon ziemlich anstrengend, aber es war eine gute Erfahrung. Nach diesem Projekt weiß man wirklich, was es heißt, Mutter zu sein.“

Angelique:
„Anstrengender als gedacht, aber gut zu wissen, wie es ist.“

Pia:
“ Das Projekt war in Ordnung, aber anstrengend.“

Ein herzliches Dankeschön geht an alle Eltern, Frau Schröter (pro familia) und Frau Friedrich für die Betreuung und Begleitung des Projektes.