Es wurden wieder neue Freundschaften geknüpft und voneinander gelernt, wie vielfältig Europa sein kann. Ein abwechslungsreiches Programm stand auf der Tagesordnung. Aus unserer Schule waren Felix, Vico, Rohan, Emma und Emmi Teilnehmende des Erasmus+ Projektes „Menschenrechte schützen – Verantwortung übernehmen“. Sie erlebten fünf sehr ereignisreiche, aber auch arbeitsreiche Tage. Nach einer 12-stündigen Anreise waren wir froh, am Mittwochabend in unsere Betten im Hostel zu fallen.
Am 26. September 2024 haben wir den Tag mit einem unter dem Motto „Friede und (Un)Recht“ gemeinsamen Frühstück im Hostel in Noordwijk gestartet. Danach ging es in die Kennenlernrunde, bei der sich alle Teilnehmer aus Polen, Belgien, den Niederlanden und Deutschland getroffen haben. Mit einer Art Speed-Dating lernten wir uns besser kennen und kamen ins Gespräch. Im Anschluss stand ein Team-Building-Workshop auf dem Programm, bei dem wir eine kreative Aufgabe lösen mussten: Mit Holzstäbchen, Klebestreifen und Knete sollten wir in kleinen Teams eine stabile Brücke bauen. Das Team bestand jeweils aus einem Belgier, Niederländer, Polen und einem Deutschen. Brücken sind eine Symbol für so viele Dinge. Denkt einfach mal darüber nach. Und das hat nicht nur Spaß gemacht, sondern auch gezeigt, wie gut wir im Team zusammenarbeiten können.
Am Nachmittag ging es ins Englandfahrermuseum in Noordwijk. Das Museum erinnert an die mutigen Fischer und Seeleute, die während des Zweiten Weltkriegs heimlich von der niederländischen Küste nach England segelten, um dem Widerstand zu helfen. Das war eine sehr interessante Führung und Audio-Tour.
Nach einem gemeinsamen Abendessen konnten wir den Tag entspannt ausklingen lassen und uns schon auf die nächsten Aktivitäten freuen. (Felix Radtke)
Am 27.09.2024 fuhren wir nach einem gemeinsamen Frühstück mit dem Bus zum ICC (International Criminal Court) nach Den Haag, um uns dort eine Gerichtsverhandlung und die Aufgaben bzw. Funktionen dieses Gerichts anzusehen. Nur eine kleine Erhöhung und Glaswand trennte uns vom eigentlichen Gerichtsaal und wir konnten nur hören, was sie sagten, wenn sie es wollten. Sie konnten nämlich eine private Session (Private Sitzung) einberufen, sodass alle Kameras und Mikros ausgeschaltet wurden. Der Zeuge wurde natürlich nicht gesehen, da es seine Sicherheit gefährden würde. Der Angeklagte aus dem Sudan wird verdächtigt, in 31 Fällen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu haben. Um das ICC besser verstehen zu können, erhielten wir nähere Informationen dazu. Unsere nächste Station war das „Oranje Hotel“. Als Oranjehotel wurde das Gefängnis von Scheveningen bezeichnet, in dem Angehörige des niederländischen Widerstandes während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg inhaftiert waren. Viele Menschen starben dort auf qualvolle Art. In Zeitzeugeninterviews mit Überlebenden konnte man ihnen ansehen, dass das Ganze sehr schlimm gewesen sein muss, ich werde das sicher nicht so schnell vergessen. In Gruppen arbeiteten wir dann mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen in der Gedächtnisstätte und stellten unsere Ergebnisse vor.
Es war ein sehr interessanter Tag und ich habe sehr viel neues gelernt. Ich werde wohl noch ein wenig länger über all das nachdenken. Es war sehr beeindruckend. (Emmi Gierke)
Am 28.09.2024 blieben wir am Vormittag im Hostel und trafen uns zu Gruppenarbeiten. Unsere erste Aufgabe lautete: Stelle dir vor, du steigst in ein Flüchtlingsboot und du kannst nur einen kleinen Rucksack mitnehmen.
Ihr könnt maximal 7 Dinge mitnehmen. Einigt euch in der Gruppe welche. Zeichnet anschließend diese Gegenstände in Originalgröße in einen fiktiven Rucksack mit den Maßen 45×30 cm. Wir hatten eine Reihe von Vorschlägen in unserer Gruppe. Aber es war nicht so einfach, sich zu einigen. Wir haben es aber trotzdem geschafft.
Nach einer gemeinsamen Auswertung bekamen wir die zweite Aufgabe. Wir sollten in der Gruppe darüber sprechen, was uns im „Oranjehotel“ am meisten berührt hat. Das waren sehr interessante und anregende Gespräche.
Am Nachmittag fuhren wir nach Den Haag zum „Friedenspalast“ und informierten uns im Besucherzentrum über die Geschichte der Friedensbewegung und die im Friedenspalast ansässigen Institutionen. Danach durften wir die Stadt selbständig erkunden und an einigen bekannten Punkten der Stadt Selfies von uns machen.
Das war ein toller Tag. (Rohan Ronnger)
Am 29.9.2024 haben wir den Tag mit einem gemeinsamen Frühstück gestartet. Danach fuhren wir nach Amsterdam. Dort erwartete uns eine unvergessliche Grachten Tour. Ursprünglich vor Jahrhunderten als Transportwege geplant, prägen diese Wasserstraßen heute die einzigartige Kulisse der Stadt. Wir konnten so einen sehr wunderschönen Blick auf die Stadt Amsterdam werfen. Über einen Audioguide erfuhren wir viel Interessantes über diese Wasserstraße. Um Steuern zu sparen, baute man Häuser mit einer schmalen Vorderfront, die dann dafür aber relativ hoch und lang waren. Durch die schmale Bauweise der Gebäude waren die Treppenhäuser zu schmal für sperrige Gegenstände. Aus diesem Grund haben viele der historischen Häuser in Amsterdam einen vorstehenden Balken am Giebel, an dem ein Flaschenzug befestigt werden kann. Auf der Fahrt sahen wir auch z. B. viele Hausboote, Brücken, geschmückte Fahrräder und die höchste Schaukel Europas.
Am Nachmittag konnten dann noch wir unsere Freizeit genießen, dabei mussten wir eines ganz besonders beachten: Fahrräder haben Vorfahrt, denn Amsterdam gilt als die Fahrradhauptstadt der Welt. Den Tag beschlossen wir mit leckeren Pfannekuchen, Air Hockey und Billiard. (Vico Bölter)
Am 30.09.2024 starteten wir unseren Tag um 7:45 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück im Hostel. Um 8:20 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Anne Frank Haus, das wir planmäßig um 10:20 Uhr erreichten.
Der Besuch begann mit einer kurzen Einführung über das Leben von Anne Frank und die Entstehung ihres Tagebuchs. Danach erkundeten wir das Haus mit einem Audioguide. Die Führung war sehr eindrucksvoll, da wir hautnah miterleben konnten, unter welchen schwierigen Bedingungen die Familie Frank und andere während des Zweiten Weltkriegs im Versteck lebten. Um 13:00 Uhr beendeten wir unseren Besuch.
Am Nachmittag, nahmen wir an einer Team-Building-Stunde teil. Wir wurden in 10 Gruppen zu je 4 Schülern eingeteilt. Jede Gruppe sollte in einen großen Buchstaben einschreiben, was uns an den vergangenen Tagen besonders gut gefallen hat und welche Erlebnisse uns nachhaltig beeindruckt haben. Ein besonderes Highlight der Team-Building-Stunde war eine spontane Tanzeinlage, bei der alle mitgemacht haben. Das hat für viel gute Laune und noch mehr Zusammenhalt in der Gruppe gesorgt.
Zum Abschluss des Tages gab es um 19:00 Uhr ein gemeinsames Abendessen mit Wraps. Dabei konnten wir uns nochmals über die Erlebnisse des Tages austauschen und den Tag entspannt ausklingen lassen.
Insgesamt war es ein sehr ereignisreicher Tag. Der Besuch im Anne Frank Haus hat uns allen viel zum Nachdenken gegeben, und die Team-Building-Aktivität mit der Tanzeinlage war eine gelungene Abwechslung, die viel Spaß gemacht hat. (Emma Keppler)
Am 1.10.2024 ging es dann früh um 6 Uhr wieder in Richtung Insel. Abschließend kann man sagen, dass das „Erasmus+“- Projekt zum Thema „Menschenrechte“ in Den Haag/Nordwijk/Amsterdam nicht nur verschiedene Menschen zusammenbrachte, sondern auch bleibende Eindrücke hinterlässt. In dieser Woche wurde viel diskutiert, neue Freundschaften wurden geschlossen, es wurde gespielt, sehr lecker gegessen und sogar wieder enthusiastisch getanzt. Eine beeindruckende Erfahrung für alle Beteiligten!
Ein besonderer Dank gilt allen Organisatoren, vor allem Frau Becherer, Frau Hacker aus Den Haag und Frau Sethmann aus dem HTM Peenemünde.
Text und Fotos: Frau Juretzko und die Schülerinnen und Schüler des Austauschprogramms