Internationaler Schüleraustausch in Belgien 2019 – Tag 3

Es ist Mittwoch und Frühlingsanfang. Ein herrlicher Sonnenaufgang weckt uns zum Frühstück…

Nach dem Frühstück begannen wir mit der Arbeit in den Workshops.

Am Vormittag sichteten wir gemeinsam mit den SchülerInnen der Schulen aus Ahlbeck, Polen und Wolgast das am Dienstag entstandene Medienmaterial, d.h. es wurde (aus)sortiert, benannt und die Auswahl begründet.

Am Nachmittag fuhren wir nach Baugnez und besichtigten dort das Denkmal, das den 82 ermordeten amerikanischen Soldaten gewidmet ist. Hier erschoss am 17. Dezember 1944 die Waffen-SS 82 amerikanische Gefangene an der Straßenkreuzung von Baugnez nahe Malmedy. Auch wenn über die Gründe nach wie vor Unklarheit herrscht, so war dieses Massaker nur eines von mehreren Verbrechen, die von dieser Einheit in den Tagen davor und danach begangen wurden.

Von Baugnez ging es für uns dann weiter nach Malmedy. Hier besichtigten wir zunächst das Soldatendenkmal, danach die Kathedrale St. Petrus, St. Paulus und St. Quirinus. Die letztere der Kathedralen ist eine ehemalige Abteikirche aus dem 7.Jh., die während des 2. Weltkrieges den Einwohnern Malmedys als Zufluchtsort diente.

Mehrere Gedenktafeln erinnern heute in Malmedy an die Opfer der Bombardierungen von 1945.

Von Malmedy ging es für uns weiter nach Wereth. Hier fand ebenfalls 1944 ein SS-Massaker statt.

Am 17. Dezember 1944 wurden während der Ardennenoffensive elf farbige GIs von der SS ermordet. Vor ihrem Tod erfuhren sie aber ein letztes Mal, was menschlicher Respekt und selbstloses Handeln bewirken können. Während der Kämpfe wurden die 11 GIs von ihrer Einheit getrennt und fanden erschöpft einen Unterschlupf im Hause der Familie Langer. Diese Familie Langer aus Wereth öffnete ihnen die Tür und gab Essen und Trinken. Doch eine Nachbarin verriet die US-Soldaten an die SS, die sie plötzlich abholte und hinrichtete. Erst im Februar 1945 fand man die sterblichen Überreste.
Um das Gedenken an die US-Soldaten wach zu halten, hatte der 1944 erst 12 jährige Herrmann Langer 1994 ein Steinkreuz am Ort des Massakers aufgestellt.

Seine Enkelin berichtete uns heute über diese Ereignisse aus den letzten Kriegstagen. Dabei entstand dieses Foto zur Erinnerung an den heutigen Tag. Die Dame in rot in der ersten Reihe ist die Enkelin des kurzzeitigen Retters Herrmann Langer.

Wir besichtigten das Haus der Familie Langer und sahen auch noch den Tisch, an dem die 11 GIs ihre letzte Mahlzeit eingenommen haben.

In Worriken zurück arbeiteten wir weiter an unserem Workshop….

Euer Hannes