Fit Für Vielfalt!? – Erasmus+ in Karlshagen

Vom 16. bis zum 22. März 2024 trafen sich Jugendliche aus Polen, Belgien, Deutschland und den Niederlanden im Rahmen von Erasmus+ in St. Vith in Belgien. Es wurden wieder neue Freundschaften geknüpft und voneinander gelernt, wie vielfältig Europa sein kann. Ein abwechslungsreiches Programm zum Themenschwerpunkt „Minderheiten und Diskriminierung“ stand auf der Tagesordnung. Aus unserer Schule waren Felix, Mohammed, Rohan, Mick und Julien Teilnehmer des Erasmus+ Projektes „Menschenrechte schützen – Verantwortung übernehmen“. Sie erlebten fünf sehr ereignisreiche aber auch arbeitsreiche Tage. Nach einer 12-stündigen Anreise waren wir froh, am Samstagabend in die Internatsbetten der Bischöflichen Schule zu fallen.

Der Sonntag begann mit einem tollen Frühstück. Es gab leckere Brötchen, Croissants und Belag, sowie Softdrinks, Tee oder Kaffee. Das hat alles sehr gut geschmeckt.

Nach dem Frühstück erwartete uns eine coole Kennenlernrunde. Wir saßen uns im Kreis gegenüber und stellten uns Fragen hauptsächlich auf Englisch. Es war eine sehr schöne und interessante Runde für uns. Nach der Mittagspause, in der es Lasagne gab, erwartete uns eine „lebendige Bibliothek“. Wir waren sehr gespannt, was das ist.

Das waren sechs Zeitzeugen mit recht unterschiedlichen Minderheitsgeschichten, die uns aus ihrem Leben und von ihren Erfahrungen erzählten Wir durften uns drei aussuchen und wir haben gespannt zugehört und durften Fragen zu den Themen Politik, Homosexualität und Minderheiten stellen. Das waren sehr lebhafte Gespräche.

Danach gab es leckeren Kuchen und anschließend bekamen wir Freizeit, die wir kreativ genutzt haben.

Der Montag begann mit einem interaktiven Workshop zum Thema „Fit für Vielfalt“ mit lebhafter Beteiligung aller. Integration und Diskriminierung standen auch hier im Vordergrund.

Eine weitere Zeitzeugenbegegnung war am Nachmittag der Vortrag eines rechtsextremen Aussteigers mit anschließender Diskussion, in der die Fragen der Schülerinnen und Schüler nicht abreißen wollten. Diesen Nachmittag werden wir so schnell nicht vergessen.

„Das wird man wohl noch sagen dürfen“, diesen Satz hört man immer wieder. Wie soll eine Gesellschaft damit umgehen? Wer Fakten, Hintergründe und unterschiedliche Meinungen suchte, war bei der Podiumsdiskussion am 18. März, um 19.30 Uhr im Auditorium der Bischöflichen Schule St. Vith richtig. Hier trafen sich Schüler und Schülerinnen des Projektes mit Menschen aus dem Ort St. Vith und diskutierten zu diesen Themen.

Am Dienstagvormittag besuchten wir das Parlament der Deutschen Gemeinschaft in Eupen. Hier erfuhren wir viel Interessantes über die Geschichte der Deutsch-sprachigen Gemeinschaft. Auch hier wird Platt gesprochen, klingt zwar etwas anders, ist aber Platt. Wir durften auch die Plätze der Abgeordneten im Plenarsaal des Parlamentes der Deutschsprachigen Gemeinschaft einnehmen und informierten uns über deren Aufgabenbereiche. Toll war auch die „Demokratiefabrik“. Hier haben wir uns mit einem Partner an verschiedenen Stationen über Demokratie ausgetauscht. Nach dem Mittagessen fuhren wir mit dem Bus weiter nach Aachen wo wir Freizeit hatten. Wir haben diese Zeit genutzt um uns die Stadt anzusehen, den Dom zu besuchen und auch ein wenig zu shoppen. Den Tag haben wir als sehr schön und interessant empfunden.

 

Am Mittwoch stand ein Theaterworkshop auf dem Plan. Wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, jede Gruppe hatte einen eigenen Theater-Guide, der uns dann auch mit unterschiedlichen Methoden auf unsere eigenen kleinen Theaterszenen vorbereitete. Nicht alle fanden das gut, weil ihnen manche Sachen dort unangenehm waren z.B. Menschen zu Skulpturen zu formen oder auch das nachzumachen, was der Gegenüber machte. Nach dem Mittag trafen wir uns vor dem Internat und die polnischen Schüler begannen mit uns einen Tanz einzuüben. Das war zwar erstmal auch sehr ungewohnt, machte aber trotzdem sehr viel Spaß.

Am Nachmittag wurde es wieder toll. Wir wurden in Gruppen eingeteilt und bereiteten uns auf unsere nächste Aktion vor. Es war ein Rollenspiel zum sogenannten „Judenschmuggel“, bei der wir in die Rolle eines Flüchtlings schlüpften, mit St. Vither Bürgern, bei ihnen zu Hause ins Gespräch kamen und sich dann in der Dunkelheit von Schleusern über die Grenze schmuggeln ließen. Die sehr unterschiedlichen persönlichen Schilderungen hinterließen einen großen Eindruck.

Ja und dann war die Woche fast schon wieder um. Den Donnerstag nutzten wir um unsere Eindrücke und Erlebnisse zu verarbeiten. Wir wurden in Dreier-Gruppen eingeteilt und bereiteten eine Präsentation vor. Nach dem Mittag wurde zur Entspannung noch einmal das Tanzbein geschwungen. Ab 14 Uhr zeigten einige Gruppen ihre Arbeitsergebnisse. Gemeinsam verlebten wir dann noch eine schöne, lustige und sportliche Zeit im Action-Fun Center.

Am Freitag ging es dann früh um 6 Uhr wieder in Richtung Insel.

Abschließend kann man sagen, dass das „Erasmus+“- Projekt zum Thema „Menschenrechte“ in St. Vith nicht nur verschiedene Menschen zusammen brachte, sondern auch bleibende Eindrücke hinterlässt.

In dieser Woche wurde viel diskutiert, neue Freundschaften wurden geschlossen, es wurde gespielt, sehr lecker gegessen und sogar enthusiastisch getanzt. Eine beeindruckende Erfahrung für alle Beteiligten! 🌟

Ein besonderer Dank gilt allen Organisatoren, vor allem Herrn Carlo Lejeune, Frau Bärbel Cremer aus der Bischöflichen Schule St. Vith und Frau Sethmann aus dem HTM Peenemünde.

Text und Fotos: Frau Juretzko