Als Fremdsprachenassistent an der Heinrich-Heine-Schule Karlshagen

Mein Name ist Thom Lovelock, ich bin 20 Jahre alt und komme aus Wales. Ich studiere Deutsch und Wirtschaft an der Universität Bangor in Nordwales. Seit September 2011 arbeite ich als Fremdsprachenassistent an der Heinrich-Heine-Schule in Karlshagen.

Was sind dort meine Aufgaben?
Ich unterstütze die Englischlehrerinnen bei ihrer Arbeit und stehe den Schüler/innen beim Erlernen der englischen Sprache zur Seite. Wir diskutieren über Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen der englischen und deutschen Sprache. Ich helfe mit Synonymen, bei Übersetzungen und bei der Aussprache. Gern erzähle ich den Schülern über meine Heimat Wales, meine Heimatstadt und das Umland. Ich bin der Meinung, dass es wichtig ist, Kenntnisse über andere Länder zu haben.

Ich finde es toll und interessant, dass es Leute gibt, die sich für Englisch interessieren. Ich bin sehr froh darüber, dass Englisch – meine Muttersprache –  eine Weltsprache ist. Lernen erweitert den Horizont und andere Sprachen zu sprechen bringt viele Vorteile im Ausland. Ich als Waliser in Deutschland spreche Englisch und immer besser auch Deutsch, kann aber auch zwei andere Sprachen ein bisschen: Walisisch und Holländisch. Die Schüler aus den Klassen 5 bis 10 interessieren sich meistens für Englisch. Das macht mich glücklich und ich helfe ihnen gern, weil ich glaube, dass sie auch gern von mir lernen.

Sie haben schon gelesen, dass ich inzwischen ,,ziemlich gutes Deutsch‘‘ spreche. Deutsch ist schwierig und ich finde, dass Englisch einfacher ist. In meiner Schule in Wales habe ich Deutsch als schwierig, aber interessant empfunden. Ich möchte den Kindern hier in der Schule vermitteln, dass es nicht schlimm ist, Fehler zu machen. Das Wichtigste ist, dass man in der Fremdsprache zu sprechen versucht!

Seit meiner Ankunft in Karlshagen habe ich auch an verschiedenen Ausflügen teilgenommen.

Der erste Höhepunkt war die Begleitung des Schülerrates auf dem Zweimastschoner „Weiße Düne“. Vom Wolgaster Hafen aus segelten wir Richtung Achterwasser.

WeißeDüne2011 129

Dann war ich mit einer Delegation der russischen Partnerschule aus St. Petersburg in Berlin. Wir besuchten den Bundestag, sahen den ehemaligen Grenzverlauf, Teile der „Mauer“ und bummelten über den Alexanderplatz.

Mit den 8. Klassen war ich im Anne-Frank Zentrum in Berlin.

Außerdem besuchte ich das Museum in Peenemünde. Dort habe ich interessante Ausstellungen gesehen und einen Einblick in die deutsche Geschichte gewonnen. Von den Ausstellungen der V1 und V2 war ich sehr beeindruckt. Ich konnte gar nichts mit Wales vergleichen, weil Wales selbst durch die Kriege nicht beeinträchtigt wurde. Ich finde es erstaunlich, dass eine so kleine Insel wie Usedom so eine bewegte Vergangenheit hat. Da mich Geschichte interessiert,  bin ich froh, sie hier in Deutschland so hautnah erleben zu können. Als Brite ist das besonders interessant.

Ich bin Fußballfan und es war für mich ein fantastisches Erlebnis, ein Bundesliga-Spiel in Rostock zu besuchen. Der FC Hansa Rostock hat leider 5:2 verloren, aber es war ein tolles Spiel.

Auf der Reisemesse am „Tag der offenen Tür“ präsentierte ich meine Heimat.

Mit Frau Schellner und Frau Schwarz und ihren Klassen 6a und 6b ging ich auf Klassenfahrt an die Mecklenburger Seenplatte. Wir wohnten in einer Jugendherberge. Die Gegend und auch das Wetter waren schön. Auch sportlich waren wir sehr aktiv. Am Lagerfeuer grillten wir leckere Würstchen und besuchten in Waren das Müritzeum.

 

Schwerin als Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns lernte ich während eines Weiterbildungstages des Kollegiums kennen.

Meiner Einladung zum Vortrag über Wales in Kooperation mit der Volkshochschule des Landkreises Vorpommern-Greifswald folgte ein interessiertes Publikum und ich konnte meine Deutschkenntnisse unter Beweis stellen.

Neben diesen vielen interessanten Höhepunkten habe ich natürlich täglich in der Schule gearbeitet. Ich half der 10. Klasse bei der Vorbereitung auf die Prüfung und freue mich, weil sie sich angestrengt haben. Themen, die wir bearbeiteten, handelten z. B. von der Natur, Umwelt und ehrenamtlicher Arbeit. Ich half ihnen mit der Grammatik und hoffe, dass sie die Prüfungen gut schreiben. Ich weiß, dass sie es können!!

Die Klassen 5a, 5b, 6a, 6b, 7a und 7b begleitete ich ebenfalls im Unterricht.

Inzwischen ist Mai und ich reise Ende des Monats nach Wales zurück. Ich nehme viele positive Erinnerungen mit und lernte eine andere Kultur kennen.

Es gibt viele Ähnlichkeiten, aber auch Unterschiede zwischen Deutschland und Wales sowie dem Vereinigten Königreich im Allgemeinen. Aber diese Unterschiede sind interessant und gaben mir Gelegenheit, viele neue Erfahrungen zu sammeln. Mein Aufenthalt hier bereichert mein Leben in hohem Maße.

Ich werde meine Zeit in Deutschland nie vergessen und ich hoffe, dass ich den Menschen so viel mit Englisch geholfen habe, wie sie mir mit Deutsch.

Ich bin beeindruckt von der Freundlichkeit, Aufgeschlossenheit und der tollen Atmosphäre an der Heinrich-Heine-Schule. Ich danke den Schüler/innen und allen Kolleginnen und Kollegen, dass sie mich so offen und herzlich aufgenommen und unterstützt haben.

 

 

Ein ganz großes Dankeschön möchte ich an dieser Stelle Familie Bohm sagen.
Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich bei ihnen wohnen durfte und fühlte mich bei ihnen sehr wohl.

Auch Frau Schellner, meiner Mentorin, möchte ich sehr herzlich danken. Sie war stets für mich da und stand mir immer hilfreich zur Seite. Unsere interessanten Gespräche werden mir in guter Erinnerung bleiben.

Thom Lovelock
Fremdsprachenassistent