15 Schüler aus dem Landkreis Vorpommern-Greifswald und 3 Lehrer bzw. Frau Paul-Walther vom Landkreis VG als Delegationsleiterin machten sich am Sonnabend, dem 18. April 2015 auf den Weg in Richtung Westen.
Aus unserer Schule waren das Christoph Baerens, Benjamin Favreau, Lea Labahn, Lena Wenzel, Christoph Neubauer und Frau Juretzko.
Nach einer fast 12 stündigen Busreise checkten wir gegen 18 Uhr im Sporthotel des Sport- und Freizeitzentrums Worriken (Bütgenbach) ein. Wir wurden von unseren belgischen Gastgebern herzlich begrüßt und konnten uns nach einem gemeinsamen Abendbrot das Gelände des Freizeitzentrums genauer ansehen. Dann fielen wir einfach nur noch kaputt ins Bett.
Sonntag, 19. April
Am Sonntag stand ein Empfang im Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft durch den Minister Harald Mollers und einer Führung durch eine sehr interessante Ausstellung über die Deutschsprachige Gemeinschaft in Belgien auf der Tagesordnung.
Eine Gruppe von Schülern aus Eupen und St. Vith begleiteten uns ebenfalls.
Wir erfuhren hier viel Interessantes über den Bundesstaat Belgien und welchen Platz die deutschsprachige Minderheit in diesem Staatengebilde heute hat.
Nach einer gemeinsamen Mittagspause ging es ins Hohe Venn, ein 4000 Hektar großes Naturschutzgebiet mit einer sensiblen Tier- und Pflanzenwelt. Auf einer zweistündigen geführten Wanderung erkundeten wir diese urwüchsige Naturlandschaft.
Wir merkten gar nicht wie schnell die Zeit verging und 10,9 km (!) lagen hinter uns. Wieder im Freizeitzentrum erholten wir uns bei einem tollen Abendessen und einem gemeinsamen Fußballspiel.
Montag, 20. April
Am Montag hieß es früh aufstehen. Eine Fahrt mit Hindernissen nach Antwerpen lag vor uns. Hier erfuhren wir auch, welche historische Verbindung zwischen unserer Insel und Belgien besteht. Besonders London und die belgische Stadt Antwerpen, die wegen des Hafens von großer militärischer Bedeutung war, waren Hauptziele des Einsatzes der V1 und V2. Während des Stadtrundganges konnten wir einige Spuren der Zerstörung durch den massiven Einsatz der sogenannten Vergeltungswaffe noch heute sehen.
Danach ging es weiter nach Mechelen. Hier befindet sich das Museums und Dokumentationszentrums für den Holocaust und die Menschenrechte.
Während der Besatzung im Zweiten Weltkrieg befand sich hier das Sammellager für belgische Juden und Sinti und Roma. Zwischen Juli 1942 und September 1944 wurden von dort 25.482 Juden und 352 Sinti und Roma nach Auschwitz-Birkenau und in einige kleiner Lager deportiert. Das war für uns ein sehr beeindruckender Nachmittag, den wir so schnell nicht vergessen werden.
Dienstag, 21. April
Am Dienstag fuhren wir wieder nach Eupen und wurden in der Pater-Damian-Sekundarschule ganz herzlich begrüßt.
Hier lernen 1 055 Schülern und Schülerinnen (!). Es ist eine christlich-humanistisch geprägte und gymnasial ausgerichtete weiterführende Schule. Die Schüler zeigten uns dann ihre Stadt.
Nach dem Mittagessen in der Schule unternahmen wir unter dem Motto „Orte der Erinnerung“ eine Besichtigungsfahrt durch das Eupener Land.
Unser Begleiter Dr. Herbert Ruland zeigte uns, welche Spuren der Erste und der Zweite Weltkrieg in der Region hinterlassen haben.
Innerhalb einer Stunde machten wir eine Stippvisite in Aachen, fuhren in die Niederlande und besichtigten abschließend die bei Henri-Chapelle gelegene Gedenkstätte American Cemetery and Memorial. Auf diesem 1944 von der 1. US-Infanteriedivision errichteten etwa 23 Hektar großen Soldatenfriedhof ruhen 7992 gefallene amerikanische Soldaten.
Auch dieser Tag war sehr interessant für uns.
Mittwoch, 22. April
Auch am Mittwoch wartete ein volles Programm auf uns. Diesmal ging es nach St. Vith. Hier begrüßte man uns in der Bischöflichen Schule: Gymnasium und Technisches Institut. Wir lernten das belgische Schulsystem kennen und durften die Schule mit ihren reichhaltigen Unterrichtsangeboten besichtigen. Das war einfach super!
Am Nachmittag erkundeten wir gemeinsam mit dem St. Vither Geschichtsverein die Stadt, die an den Weihnachtstagen des Jahres 1944 völlig zerstört wurde.
In der Pfarrkirche erhielten wir die Möglichkeit, mit Zeitzeugen über die dramatischen Ereignisse der Kriegsjahre und über die Zerstörung der Stadt Sankt Vith zu sprechen. Dieses Zusammentreffen wird unvergesslich für uns sein.
Nach einem gemeinsames Abendessen mit allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Projektes im Zentrum Worriken gingen diese sehr ereignisreichen Tage zu Ende.
Donnerstag, 23. April
Am Donnerstag ging es leider wieder in Richtung Heimat. Wir hätten gern noch mehr gesehen und erfahren.
An dieser Stelle möchten wir uns bei allen bedanken, die diese Fahrt organisiert und begleitet haben. Ganz besonders aber bei Frau Virginia Paul-Walther, Frau Augustat und bei Herrn Dieter Cladders.
Außerdem hatten wir den besten Busfahrer der Welt, Mario Knop von der AVG.
Regina Juretzko, Christoph, Benjamin, Christoph, Lea und Lena.